Bartosz Szymczak
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Niedersachsen
Heimat in Niedersachsen ist nicht nur mit Fachwerkbauernhaus samt "Groot Dör" und gekreuzten Pferdeköpfen oder Brägenwurst, sondern auch mit dem Veranstaltungspark "Autostadt Wolfsburg" oder dem türkischen Döner-Lokal am kleinstädtischen Marktplatz verbunden. Das vorherrschend lutherische Niedersachsen hat heute nicht nur calvinistische und römisch-katholische Minderheiten, sondern auch russisch- orthodoxe und muslimische. Niedersachsen ist schön. Es hat faszinierende Landschaften, mit Ausnahme des Hochgebirges alle, die Deutschland zu bieten hat. Große Teile Niedersachsens sind landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, die mannigfache Elemente traditioneller Kulturlandschaft bewahrt haben. Viele Dörfer und Kleinstädte pflegen trotz des Suburbanisierungsprozesses die Charakteristika ihrer früheren Erscheinungsbilder. Von den friesischen Insel und der Küste an der Nordsee erstrecken sich attraktive Urlaubsregionen bis zu den Gipfeln des Harz. Rast an der Küste oder in den Bergen, Unterkunft in Hotels oder Betrieben in des ländlichen Tourismus, kulturelle Veranstaltungen in der Hauptstadt Hannover oder traditionelle Veranstaltungen in kleineren Städten - Niedersachsen ist ein Land der Kontraste, das ist immer eine Reise wert. Über die Systemumbrüche hinweg gilt Niedersachsen als ein Land, in dem die traditionellen sozialen Milieus ihre Bindungskraft auch für sich als modern verstehende Menschen bewahren. Allerdings gibt es kaum das "typisch Niedersächsische", das sich in einfacher Form marktfördernd einsetzen ließe. Beispielweise ist das in vielen Teilen Niedersachsens verbreitete Schützenwesen nicht ein alle Niedersachsen umfassendes Band, sondern charakteristisch für das bodenständig-protestantische Milieu dörflicher, kleinstädtischer oder stadtteilbezogener Bürger. Aber die lebensweltliche Verbindung mit dem Herkunftsort oder das sich Aneignen neuer lokaler Identität im aktuellen Wohnort, die "symbolische Ortsbezogenheit", ist immer wieder anzutreffen. Mit abwechslungsreichen Landschaften und langer Tradition „Reiten Niedersachsen“ ist es ein echtes „Land der Pferde“. Weltweit anerkannt für die Zucht und Parade der Hengste. Spannende Pferde-Auktionen und große Turniere sind Treffpunkte der Pferdeliebhaber aus der ganzen Welt. Rennpferde „Hannoveraner“, „Oldenburger“ und „Friesen“ gehören zu den bevorzugsten. Der „Hannoveraner“ ist die zahlenmäßig stärkste europäische Warmblutzucht. Niedersachsen ist ein Bundesland mit manchmal wirklich ungewöhnlichen Bräuchen und Traditionen. Beispielhaft einige dieser Traditionen und Bräuche: - Trachten - Das Wissen um die vorwiegend im letzten Jahrhundert - zum Teil auch noch bis heute alltäglich von der ländlichen Bevölkerung getragenen Trachten - ist nicht verloren gegangen. Im Gegenteil, die verschiedenen Trachtengruppen in Niedersachsen hegen und pflegen diese Kulturtradition durch wissenschaftliche korrekte Rekonstruktion der Trachten und Trachtenteile, und bringen sie verbunden mit Tanz, Musik, Liedern und Brauchtum auf den vielen kleinen und großen Veranstaltungen dem interessierten Publikum nahe. - Die friesische Sportart "Boßeln" ist ein traditioneller friesischer Volkssport bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten. In der Regel werfen 5 Werfer je Gruppe. Das Ziel ist, mit möglichst wenig Würfen die Kugeln am weitesten zu werfen. Als Spielfeld wird die normale Straße benutzt. Boßeln ist ein anerkannter Sport in dem man von der Kreisklasse bis zur ranghöchsten Liga Karriere machen kann. Bis in die sechziger Jahre waren lange Unterhosen und Wollsocken die übliche Sportbekleidung der Boßelsportler. Volksfeste: - Das Heideblütenfest ist das größte Volksfest im Landkreis Lüneburg. Neben den verschiedenen Gesangs- und Theateraufführungen steht die Wahl der Heidekönigin als Höhepunkt des Festes an. Eine überregional zusammengesetzte Jury garantiert dafür, dass jedes junge Mädchen eine reelle Chance hat, die Heidekrone aufgesetzt zu bekommen. - Es sind etwa 100 Hähne, die jedes Jahr im Kurpark von Bevensen gegeneinander antreten Prämiiert wird nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch der "Gesang" der Haustiere Wer innerhalb von einer halben Stunde die meisten Töne von sich gibt, gewinnt das Hähne-Wettkrähen. - Der Brocken als legendärer Versammlungsort der Hexen ist nicht weit, und so liegt es nahe, die Walpurgisnacht zu feiern. Bei der Wahl der "Miss Hexe" am frühen Abend wird von einer Jury beim Tanz der Hexen diejenige mit dem schnellsten Besen und mit dem originellsten Kostüm prämiert. Hier kann man auch einen Hexenführerschein erwerben. Gegen Mitternacht beschließt der Einzug der Maienkönigin und Feuerwerk das Walpurgisfest. Niedersächsische Gerichte An der Küste gibt es Schollen und Krabben direkt vom Kutter. Im Harz schlemmt man Forellen und Wildgerichte, und in der Lüneburger Heide den köstlichen Heidschnuckenbraten. Aale aus Steinhuder Meer und Zwischenahner Meer sind auch eine gern gegessene Spezialität. Aus dem Emsland kommen die beliebten Buchweizenpfannkuchen, die mit Milch und schwarzem Tee angerührt werden. Nicht zu vergessen ist die "Ostfriesische Bohnensuppe" mit Genever, Kandis und Rosinen wie auch der Tee, der in Ostfriesland die größte Feindschaft überwindet: Drei Tassen mit Kandis und Sahnewolke sind "Friesenrecht". Die Sprachen in Niedersachsen In Niedersachsen gibt es die kleinste Insel in Europa Saterland. Dort noch über 2000 Einwohnern gebrauchen friesische Sprache. Neben der Nordfriesisch (in Schleswig-Holstein) und Westfriesisch (in der niederländischen Provinz Friesland), Saterfriesisch dritte ist anerkannt in Europa als Sprache einer nationalen Minderheit Friesische Vielfalt. Niederdeutsch ist die bekannteste Regionalsprache in Europa. Plattdeutsch wird sie im Volksmund genannt. In acht Ländern Norddeutschlands, die ca. ein Drittel den Fläche Deutschlands ausmachen, sprechen etwa 8 Millionen Menschen Niederdeutsch. Niedersachsen ist das föderale Land, in dem noch die meisten Menschen Plattdeutsch gebrauchen (etwa zwei Millionen). Im Mittelalter ist eine Vielzahl Niederdeutsch von der Stadt Lübeck als "lingua franca" der Hanse gebraucht worden, und hatte große Bedeutung in der Region der Ostsee und in Norwegen. In den Städten der Hanse war Niederdeutsch die Sprache, in der die Dokumente, diplomatische und gerichtilche geschrieben wurden. In Wortschatz und Grammatik unterscheidet sich Niederdeutsch von Hochdeutsch, z. B. auf Niederdeutsch gibt es nur drei Fällen (Nominativ, Genetiv, Objektiv). Es ist etwas ähnlich wie in der niederländischen Sprache. Plattdeutsch tritt auf in regionalen Dialekten, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden. In Niedersachsen gibt es drei große Bereiche der sechs wichtigsten Arten von Niederdeutsch: Nordniederdeutsch, Ostfälisch und Westfälisch. Die am weitesten verbreiteten Sprachen von Zuwanderergruppen (Ausländer) sind zum einen Türkisch, Kurdisch, Italienisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch und Griechisch sowie zum anderen Russisch und Polnisch, die von Teilen der deutschstämmigen Aussiedler gesprochen werden. Außerdem ist Englisch bedingt durch Truppenstationierungen im Rahmen der NATO in einigen Regionen verbreitet. Die Familie ist eines der zentralen Anliegen der Regierung des Landes Niedersachsen. Familien bilden die Grundlage für die Entwicklung von Kindern und sind das Rückgrat der Gesellschaft. Für die Herausforderungen des täglichen Lebens, benötigen Eltern und Kinder eine familienfreundliche Infrastruktur. In der Mitte ist eine wertvolle, zuverlässige, zarte Pflege, Erziehung und Bildung. Unterstützung der Entwicklung von Kindern und Müttern und Vätern ermöglichen, eine Arbeit aufzunehmen. Die Schaffung eines entsprechenden Bedarfs an qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung für Kinder während des Tages liegt in der Verantwortung der Städte und Gemeinden. Der Verband der "Familie der Zukunft" des Landes unterstützt sie bei dieser Aufgabe und besorgt die zusätzlichen Bundesmittel. (in den Jahren 2007-2009 von 100 Millionen Euro.). Niedersachsen mag Menschen, die quer denken und geradeaus handeln. Sie erkennt man an ihrer Haltung, nicht an der Sprache. Rudolf Augstein zum Beispiel und Henri Nannen, die ihre Magazine "Spiegel" bzw. "Stern" in Hannover gründeten. Robert Koch aus Clausthal, der die großen Seuchen der Welt besiegte. Und die Filmemacherin Doris Dörrie aus Hannover, der Konzerngründer Werner Siemens aus Lenthe. |
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